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Schnapsbegriffe

Tresterbrand

Tresterbrand wird aus vergorenem Traubentrester destilliert. Die Bezeichnung Tresterbrand ist abgeleitet von dem sogenannten Trester bzw. Treber. Das ist ausgepresste Maische bei der Weinherstellung. Viele kennen den Tresterbrand besser unter dem Namen Grappa oder Marc, wie man ihn Italien und Frankreich nennt. Diese drei Destillate werden aus den Rückständen bei der Wein- und Saftherstellung gebrannt. Überall dort wo Wein angebaut wird, stellt man auch verschiedene Tresterbrände her. Es handelt sich hierbei um traditionelle Destillate – die das „Abfallprodukt“ der Vergärung der Trauben und von Obst sind.

Der Tresterbrand ist stark aromatisch, denn die Fruchtrückstände darin sind sehr konzentriert. Die Destillation überträgt das jeweilge Fruchtaroma auf das Destillat. Der Geschmack ist meist eindeutig und man kann die zugrundeliegende Frucht gut erkennen. Man unterscheidet z.B. Tresterbrände vom Riesling, dem Gewürztaminer- oder von der Muscat-Traube deutlich. Viele dieser Destillate sind sozusagen „sortenrein“.

Der Tresterbrand stand im Ruf der Arme-Leute-Schnaps zusein, da er auf einer Resteverwertung basierte. Früher wurde er von laienhaften Brennern hergestellt. Diese Tatsache hat sich inzwischen grundlegend gewandelt. Grappa und Marc eroberten die internationale Spirituosen-Szene, insbesondere in der Form des im Barrique greiften Edelbrandes. Tresterbrand steht daher den international bekannten Spirituosen in nichts mehr nach und ist in Weinbaugebieten ein bevorzugter Digestif.